Osteopathie stellt eine ganzheitliche und eigenständige Form der Medizin dar, die vor über 130 Jahren von einem amerikanischen Arzt (A. T. Still) entdeckt und gegründet wurde.
Die von Still aufgestellten Prinzipien, den menschlichen Körper als Einheit zu sehen, der unter positiven Voraussetzungen zur Selbstheilung fähig ist, und als wichtigste Elemente die Bewegung und gute Versorgung über Blutgefäße und Nerven sieht, prägen die osteopathische Befundung und Therapie. Der Patient wird als Einheit unter Berücksichtigung von Physis und Psyche betrachtet.
Im Befund wird durch ein ausführliches Gespräch sowie Untersuchungstechniken (Ertasten von Bewegungseinschränkungen und Festigkeiten des Bindegewebes) nach möglichen Ursachen für individuelle Beschwerdebilder gesucht. Da in unserem Körper alle Strukturen wie Knochen, Muskeln, Nervensystem und Organe durch Bindegewebe miteinander verbunden sind, können Funktionsstörungen und Schmerzen an Körperteilen auftreten, die durchaus auch weiter entfernt von im Befund auffälligen Strukturen (z.B. Narben) liegen.
In der Behandlung arbeitet der/die Therapeut/in mit osteopathischen Techniken und Griffen, die mit den Händen des Therapeuten am Bewegungsapparat (parietale Osteopathie), am Bindegewebe der Organe (viscerale Osteopathie) sowie am Kopf (Cranio-Sacrale-Therapie) ausgeführt werden. In der Regel bekommt der Patient zusätzlich Anleitung zu Eigenübungen und Hinweise zu Verhaltensmöglichkeiten (z.B. Ernährung), die selbständig ausgeführt werden sollen.
Indikationen für osteopathische Behandlungen können Beschwerden/Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates (z.B. Gelenkprobleme, Rückenschmerzen), Probleme des Verdauungstraktes (z.B. Verstopfung, Sodbrennen) , im Hals-Nasen-Ohren- Kopf-Bereich (z.B. Mittelohrentzündungen, Tinnitus, Nasennebenhöhlenentzündungen, Migräne), im urogenitalen Bereich ( z.B. Menstruationsbeschwerden, Inkontinenzen) und in der Kinderheilkunde sein. (Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass die beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete kein Heilversprechen oder Garantie auf Verbesserung oder Linderung der Beschwerden darstellen, sondern auf Erfahrungen und Erkenntnissen der Osteopathie beruhen, die nicht in jedem Fall durch Studien oder wissenschaftliche Erkenntnisse nachgewiesen sind.)
Eine osteopathische Behandlung dauert zwischen 50-60 min. Da der Körper zwei bis drei Wochen auf eine Behandlung reagieren kann, werden Folgetermine meist erst nach dieser Zeit durchgeführt. Eine teilweise oder vollständige Kostenübernahme durch gesetzliche bzw. private Krankenkassen ist bei Verordnung durch einen Arzt (Privatrezept) möglich. Bitte erkundigen Sie sich selbst bei Ihrer Krankenkasse, da die Erstattungsmodalitäten sehr unterschiedlich sind.
Selbstverständlich können Sie sich bei sämtlichen Fragen zur Osteopathie gerne persöhnlich, telefonisch oder per mail an mich wenden.
Bettina Bürk